Männer! – Lärm!
Männer lieben es, Krach zu machen.
Jedenfalls erzeugen sie fast sämtlichen Lärm, der überhaupt anfällt, mit kaum verhohlener Leidenschaft. Es ist so einfach, sich Gehör zu verschaffen!
Wollen Sie einen Mann für einen schlecht bezahlten Job gewinnen? Geben Sie ihm eine Kettensäge oder eine Schlagbohrmaschine, einen Aufsitzrasenmäher, Laubbläser, Vertikutierer, Presslufthammer oder einen Panzer – das wirkt wie ein zweites Gehalt.
Sie wollen einen Mann als Kunden gewinnen? Verkaufen Sie ihm irgendwas mit viel zu großem Auspuff und einer dicken Hupe. Auch, wenn’s ein Radiergummi ist!
Kinder produzieren mit ähnlicher Leidenschaft Krach, jedoch aufgrund ihrer Narrenfreiheit meist ohne technischen Firlefanz. Ein Mann wiederum kommt sich kindisch vor, wenn er kreischend durch den Garten tobt. Er braucht eine erwachsene Rechtfertigung.
Werden Kinder später zu Frauen, scheint sich die Leidenschaft meist zu verschleifen. Spätestens, wenn sie Mütter werden, entwickeln sie oft ein Faible für Stille.
Werden die Kinder hingegen zu Männern, bleibt im Grunde alles beim alten: Kesselpauke, Martinshorn!
Ein durchschnittlicher Vormittag: Vor dem Haus schallt ein Aufsitzrasenmäher, dahinter der berüchtigte Laubbläser, an der Seite wird vertikutiert. Daneben frequentieren wie gewöhnlich reichlich Mopeds Hildesheims Hauptverkehrsader, die alle zu wenig Zucker im Tank haben. Und seltsam, auf der Baustelle schräg gegenüber scheint man nicht recht voranzukommen. Es ist zu hoffen, dass von diesem Viertel etwas übrigbleibt, denn so, wie es schräg gegenüber klingt, reißt man riesige Materialmengen aus der Erde. Und das seit Wochen. Ich versuche derweil zu arbeiten, solange der Boden noch trägt.
Humor ist, wenn man trotzdem schreibt.
Nachtrag: Es soll sie geben, die leisen Männer. Aber man hört zuwenig von ihnen.
Dieser Beitrag wurde am Freitag, den 29. Juni 2007 um 21:50 Uhr veröffentlicht. Sie können einen Kommentar verfassen, die Kommentare durch den RSS 2.0 Feed verfolgen oder einen Trackback auf Ihrer Site einrichten.
Leserkommentare:
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Kindersprüche
Abends. Ich bringe Amira ins Bett.
„Und? Tür auf, Tür anlehnen, Tür zu?“
Sie: „Auf will Oma nicht, weil sonst die Wärme rausgeht. Anlehnen ist gerade noch ok, zumachen das Beste. Dann geht zwar die Wärme durchs Schlüsselloch… aber an sowas denkt sie nicht.“
Am 21. August 2010 um 04:07 Uhr
Hallo,
ich kenne das.
Jeden Tag vor meinem Grundstück auf dem Fußballplatz den ganzen Tag, die ganze Woche mit so einem überlauten Rasentrecker die zentel Milimeter Gras kürzen.
Es gibt nur ein Mittel dagegen:
Jeden Tag ein paar in die Fresse hauen und dann 20 Jahre ab nach Sibirien; dort wohnt kaum einer, Platz ist auch genug und sie sind unter sich. Wenn sie sich gebessert haben, dürfen sie vielleicht irgendwann zurück.
Es gibt sonst kein Kraut gegen diese grenzenlose Rücksichtslosigkeit in Deutschland !
H. S.